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In ihrem ersten Gemeinschaftwerk machen OLLI FERREIRA und CALLE CLAUS uns mit der wohl unsympathischsten und gleichzeitig liebenswertesten Hauptfigur deutscher Comicgeschichte bekannt: DORLE SCHÖNBÖCK. Studentin der Kulturphänomelogie (auf Bachelor, das studiert sich nicht mal eben so nebenbei) aus HAMBURG. Deren wohlhabende Eltern drehen dem jungen möchtergern IT-GIRL den Geldhahn zu, oder wie DORLE es selber ausdrückt: werfen ihre eigene Tochter dem neoliberalen Ausbeutungsmoloch zum Fraß vor.
Und so beginnt DORLES Abenteuer auf dem freien Arbeits(kleider)markt. Wenig Unterstützung erfährt sie dabei von ihrer verhassten BFF NINI und selbst die regelmäßige FLOATING-GESTÜTZE ISOLATIONS-ZENTRIERTE BESTÄTIGUNGSTHERAPEUTIN Dr. Bonke-Lösfeld ist mehr an den Brüsten von DORLES Mutter, als an ihrer Klientin interessiert.
“Warum kann das Leben nicht einfach mal nur schön sein?”, fragt DORLE zurecht und begibt sich nach erfolgreicher Jobfindung auf einen SELBSTABLENKUNGSTRIP nach Schanzenbewährtem Rezept mit Sternbier, Kickern und Koksbedingter Impotenz. Als dann auch noch ein viel zu später Bonding-Trip mit ihrer Mutter nach Paris ordentlich in die Hose geht, strudelt DORLE in einen Abgrund von ERPRESSUNG, LEIDENSCHAFT und sogar MORD.
DORLE ist das lange überfällige Update des Mädchenromans, quasi die Bravo-Foto-Hate-Story, eine emanzipierte Gabi, eine entzauberte Bibi Blocksberg, die sich noch ichbezogener als Lena Dunham durch die Jung-sein-Scheiße hexen muss. Dass sie am Ende dann eben doch des Lesers DARLING wird, liegt natürlich an der Gesellschaft, also ihrer ganz eigenen, in der wirklich niemand sympathisch ist und niemandem auch nur ein gutes Haar wächst. Soll noch mal einer behaupten, deutsche Autoren wüßten nicht, wie schwarzer Humor geht.
Olli Ferreira:
Der gelernte ehemalige Verwaltungsfachangestellte
wurde 1967 in Kaltenkirchen geboren und in die Kindheit entlassen. Ende 1992 zog er nach Hamburg und da wohnt er immer noch. Mitte der Neunziger erschien
im VERLAG SPRÜHENDE PHANTASIE seine Kurzgeschichtensammlung “Schlaraffenland”. Danach hieß es: Comicheftchen - DIY. Seit Anfang der 2000er waren das:
“Horni”, “Jungs lesen MILLBRAND” sowie “Daniel & Oleg” (zusammen mit René Roggmann). Letzteres wurde vom Zwerchfell Verlag 2007 auch als Buch herausgebracht, und auf dem Erlanger Comicfestival 2008 prompt mit dem ICOM Preis als „Bester Kurzcomic Funny“ geehrt. Nach Jahren harter Schwarz-Weiß-
Arbeit ist „Dorle“, das Duo-Projekt mit Calle Claus, sein erstes Buch in Farbe!
Calle Claus:
Heißt wirklich so.
1971 in Braunschweig geboren. Kindheit und Jugend in Hannover. 1994 Umzug nach Hamburg, um Illustration zu studieren. Dort
hängen geblieben. Arbeitet immer reihum als Autor, Illustrator, Comic-künstler und Zeichenlehrer. Hat mehrere dicke Comicbücher bei Edition 52 veröffentlicht, „Findrella“ (2007), „Galáo To Go“ (2010) und zuletzt „White Line“ (2012). Bei Zwerchfell bis dato nur Schweinskram, nämlich den Pilz-Porno „Phallus Impudicus“ in der „Bettgeschichten“-Anthologie.
144 Seiten, 21 x 21 cm, Softcover, 4/4, erhältlich ab 16.03.2016.
Genre: Graphic Novel / YOUNG ADULT
Bitte zu beachten: Der Brutto-Preis für Kunden in Österreich beträgt aufgrund der Buchpreisbindung €17,40.
Text/Zeichnungen | Olli Ferreira, Calle Claus |
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Seitenzahl | 144 |
Farbe | 4/4 |
Größe/Format | 21 x 21 cm |
Verlag | Zwerchfell |